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Spende – Bildung für Kinder in der Dritten Welt

Nairobi hatte Anfang der 80er Jahre nur 200.000 Einwohner – mittlerweile sollen es ca. 4 bis 5 Mio. sein. Mitten in Nairobi hat sich der Slum „Kibera“ entwickelt, in dem über 1 Mio. Menschen auf engstem Raum in unvorstellbaren Verhältnissen leben.

Nun, dies liest sich in der Theorie immer so leicht und locker, Slum – ganz schlimm, aber letztendlich können wir uns nichts darunter vorstellen. Ich konnte es auch nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich von Prof. Meier erfuhr, wie es dort ist.

Kibera ist eingezäunt von einem hohen Wellblechzaun, sobald man über die „Straße“ (dies ist ein ungeteerter Weg mit bis zu 30 Zentimeter tiefen Schlaglöchern, bei Regenzeit ist es fast unmöglich überhaupt auf diesem glitschigen Gefälle hinauf und wieder hinab zu fahren) auf das Gelände von Kibera eingefahren ist, schlägt einem ein fast unerträglicher Geruch entgegen.

Dass Kibera weder über Strom, noch über eine Frischwasserversorgung, geschweige denn über eine Abwasserleitung verfüge war mir klar. Auf meine Frage, wie die Menschen denn ihre Notdurft verrichten, erklärte mir Prof. Meier: „Sie haben die sogenannte Lufttoilette erfunden.“. Mit Lufttoilette meinte er: Die Menschen verrichten ihre Notdurft in dünne Plastikbeutel, verknoten diese – und werfen sie 30 Meter über ihre Häuser irgendwohin. Da jedoch keiner der Nachbarn über ein entsprechendes Abwassersystem verfügt, kann man seine eigene Notdurft zwar entsorgen – erhält aber die von den Nachbarn postwendend wieder zurück…

Dementsprechend ist der Geruch, wenn man mit dem Auto in Kibera hinein fährt:

Eine Mischung aus Fäkalien, Essensgerüchen (halb verdorben!), ungewaschenen Menschen, usw. Das Ganze vermischt sich mit dem Geruch von Rauch, weil die Menschen ihr spärliches Essen auf ihren kleinen selbstgebastelten Holzkohlegrills zubereiten, natürlich außerhalb ihrer Hütten. In den zehn bis 12 Quadratmeter kleinen, zerfallenen und verrosteten Wellblechhütten leben vier bis acht Menschen. Der Untergrund ist dabei der blanke Boden, bei Regenzeit ist alles nur noch Matsch.

Immer tiefer wird es einem, wenn man mit dem Auto hineinfährt. Es wird einem immer mulmiger und es schnürt einem regelrecht die Kehle zu, wenn man in die Gesichter und Augen der Menschen, insbesondere der vielen Kinder, sieht.

Weiter erzählte er mir, dass er schließlich mitten in Kibera ausstieg, und einige hundert Meter zu Fuß, ständig bewacht von den Bodyguards, bis zu einer Grundschule lief. Auf dem Weg dorthin lief er an Dingen vorbei, die man nicht für möglich hält. So lagen auf einer verrosteten Eisenschale 50 halb verweste Fischgerippe, mit nur noch wenigen Fleischfetzen.

Auf meine Frage, was das denn zu bedeuten hätte, antwortete mir Prof. Meier, dass dieser Mann diese Fischgerippe verkaufen würde. Als ich immer noch nicht verstand, erklärte er mir, dass sich einige Menschen nicht einmal anständiges Essen leisten können, sondern sich mit diesen Fischgerippen (den Abfall von den großen Hotels und Restaurants!!!) eine dünne Fisch-Wassersuppe kochen würden.

Der Gestank dort ist unvorstellbar. Schließlich werden mittlerweilen dort Schulen erreichtet. Prof. Meier und die SMA unterstützen diese Schule seit vielen Jahren. Hier ein paar Details zu dem, was dort vorzufinden ist:

  • Es gibt nur vier Klassenzimmer für acht Klassen: Was bedeutet, dass immer zwei Klassen, Rücken an Rücken, in einem Zimmer sitzen und gleichzeitig unterrichtet werden.
  • Der Boden in den Klassenzimmern hat keinerlei Fundament, bei Regenzeit verwandelt sich alles in Matsch, so dass die Füße der Kinder den ganzen Tag in diesem Matsch stecken – und sie sich dabei Ekzeme und Entzündungen holen.
  • Ein Klassenzimmer nach dem anderen (bestehend aus dünnem und verrosteten, halb zerfallenen Wellblech) verfallen, sodass die Schule bald nicht mehr existieren werden.
  • Für die Notdurft gibt es fünf „Toiletten“. Dabei handelt es sich um 1 x 1 Meter große Wellblechräume, bei denen der Boden mit einem Spaten ausgehoben wurde. Dorthin verrichten die Kinder ihre Notdurft, bis das Loch voll ist und wieder entleert wird. Unvorstellbare hygienische Bedingungen und ein beißender Gestank.
  • Weil es selbst die abgehärteten Kinder von Kibera anekelt, steigen sie heimlich über die Mauer, die die Schule eingrenzt, um ihre Notdurft an einem Bach zu verrichten. Wenn man über diese Mauer schaut, sieht man immer fünf bis acht Kinder dort sitzen – 20 Meter weiter stehen erwachsene Einwohner Kiberas mit Kanistern, die diese mit Wasser füllen, weil sie sonst keine Wasserversorgung haben.
  • Für die ganze Schule (zum damaligen Zeitpunkt ca. 300 Kinder) gab es ein halbes Ikea-Regal, das etwa zur Hälfte mit Schulbüchern gefüllt war. Also ungefähr 80 bis 100 Schulbücher für alle Klassen, für alle Kinder, für alle Fächer.
  • Wenn der Kugelschreiber eines Kindes nicht mehr schreibt, ist dies eine Katastrophe, denn dann muss dieses Kind wochenlang ohne einen auskommen. Papier ist ebenfalls Mangelware, manchmal gibt es welches, manchmal nicht.
    Damit die Kinder überhaupt in die Schule gehen, bekommen sie einmal am Tag eine warme Mahlzeit: bestehend aus einer kleinen Tasse gekochtem (und angebranntem) Reis und einer dünnen Bohnensuppe.

Als ich dann von den glücklichen Kinder hörte, wie sie beim Mittagessen ihren Napf mit dem spärlichen Essen gefüllt bekamen, traf ich in diesem Moment eine Entscheidung:

Ich werde Schulen in der Dritten Welt bauen und diese monatlich unterstützen, sodass die Kinder wenigstens zwei ordentliche Mahlzeiten pro Tag bekommen, ordentliche Klassenzimmer, ordentliche Schreibutensilien und Schulbücher haben – und die Lehrer ein Gehalt, damit sie ebenfalls leben können!

Deshalb entschloss ich mich 2016, die Jürgen Höller Stiftung mit zu unterstützen. Die Regierung in Unterfranken und das Finanzamt erkannte diese Stiftung als gemeinnützige Einrichtung an, so dass alle Ihre Spenden bei der persönlichen Steueranmeldung geltend gemacht werden können und abzugsfähig sind.

Ich garantiere hiermit dafür, dass jeder Euro, der von dritter Seite in die Stiftung eingezahlt wird, ausschließlich zu 100 % für Bildungsprojekte eingesetzt wird. Jeder gestiftete Euro kommt also direkt bei den Bedürftigen an.

Im Juli 2014 unterzeichnete die Jürgen Höller Stiftung einen Vertrag mit der Welthungerhilfe. Die Welthungerhilfe ist eines der anerkanntesten Hilfsorganisationen in Deutschland und wurde auch 2014 zur Nr. 1 gewählt (über spiegel.online veröffentlicht), dass sie in Bezug auf Transparenz und Offenlegung unter allen großen Wohltätigkeitsorganisation die Führendste ist. Bei diesem Vertrag wurde die Finanzierung einer ersten Schule im Slum Kibera/Nairobi vereinbart.

Ziel ist es, jährlich eine oder mehrere Schulen in der Dritten Welt zu bauen, bevorzugter Vertragspartner dabei ist derzeit die Welthungerhilfe.
Unsere große Vision: In den nächsten 50 Jahren sollen 1.000 Schulen in der Dritten Welt gebaut werden!

Wenn Du also interessiert bist, ein gutes Werk zu tun und uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen, freue ich mich über jeden gestifteten Euro. Es ist auch möglich, einen kleinen (gerne auch einen größeren…) Betrag in Form einer monatlichen Dauerzuwendung zu leisten. Dies schafft für unsere Jürgen Höller Stiftung eine klarere Kalkulationsgrundlage und gibt dem Spender das gute Gefühl, nicht nur einmal, sondern dauerhaft den bedürftigen Kindern in der Dritten Welt zu einem besseren Leben zu verhelfen. Wenn Du also spenden möchtest, dann melde Dich einfach bei uns. Ich bedanke mich bereits im Namen der Kinder sehr für Deine Spende.

Vielen Dank!

Siegfried Reitberger