Akademie für Finanzwissen

In 7 Schritten zur finanziellen Unabhängigkeit

Was machen erfolgreiche Investoren anders als der Rest? Sieben Angewohnheiten, die sich erfolgreiche Investoren zu Eigen machen: „Sieben einfache Angewohnheiten können dabei helfen, in Ruhe und Gelassenheit Kapital aufzubauen. Schließlich soll ja Dein Geld für Dich arbeiten und nicht umgekehrt.“

Angewohnheit Nr. 1

Sich selbst Erkennen – und Hinterfragen

Nach wie vor gelte es, dass steinzeitliche Gehirn zu überlisten: „Wir sehen die (Anlage-)Welt oft aus einem Rahmen („Frame“) heraus, d. h. wir sehen, was wir sehen wollen und schließen damit unter Umständen bessere Alternativen aus“. Auch der Herdentrieb fällt unter diese Kategorie: „Wir neigen dazu, der Herde zu folgen oder lassen uns von Stimmungen reizen, die gerade Anleger zwischen Angst und Gier hin und her treiben.“ Verluste schmerzen zudem oftmals mehr, als Gewinne Freude bereiten. Diese Präferenz könnte im aktuellen Niedrigzinsumfeld schaden:  „Gefährlich wird es, wenn Du deshalb zum Beispiel alles auf dem Sparbuch liegen lässt und Dir damit Rendite entgehen lässt, die Du dringend bräuchtest.“

Angewohnheit Nr. 2

Nicht Sicherheit, sondern Kaufkrafterhalt sollte das Ziel sein

Viele Anleger setzen auf Sicherheit. Um Volatilität machen sie lieber einen großen Bogen. Dabei übersehen sie das Risiko eines realen Kaufkraftverlustes. „Auch Staatsanleihen helfen nicht mehr weiter. Mitte 2016 wiesen knapp 50 Prozent der Staatsanleihen in der Eurozone eine negative Rendite aus. ‚Sicherheit‘ heißt da nur noch: Mit Sicherheit erhält der Anleger weniger zurück als er investiert hat.“Nicht die Abwesenheit von Kursschwankungen sollte also im Mittelpunkt stehen, sondern der Kaufkrafterhalt. Das größte Risiko, sei kein Risiko eingehen zu wollen

Angewohnheit Nr. 3

Auf Risikoprämien setzen

„Wer risikoreicher investiert, sollte erwarten können, dass diese Investitionen über die Zeit eine höhere Rendite erwirtschaften als risikolose – und damit chancenärmere – Alternativanlagen“. Lange historische Zeitreihen für den US-amerikanischen Aktienmarkt belegten dies: „Die Erwartung einer Risikoprämie wurde nicht enttäuscht, wenngleich es sich nicht über alle Zeiträume hinweg gleichermaßen gelohnt hat, in US-Aktien zu investieren.“ Trotzdem lautet das Fazit: „Das Eingehen von höheren Risiken wurde offensichtlich bei Aktien entlohnt. Aktien brachten unter Berücksichtigung der Kaufkraft ein höheres Maß an Sicherheit als Anleihen.“

Angewohnheit Nr. 4

Investieren geht vor Spekulieren

„Wer langfristigen Kapitalaufbau anstrebt, der spekuliert nicht, der investiert.“ Spekulieren versteht der Experte als das kurzfristige Setzen auf Kursbewegungen. Investieren dagegen als eine mittel- bis längerfristige Kapitalanlage. Und da sei es nun mal ertragreicher, wenn das Geld arbeite. Das hektische Suchen nach den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkten ist gefährlich. Denn: „Das Risiko, die besten Tage an den Kapitalmärkten zu verpassen, ist sehr hoch.“ Wer in den vergangen 25 Jahren in europäische Aktien investierte, erzielte im Schnitt fast acht Prozent Rendite. Verpasste er aber die besten 40 Tage, sank die Rendite um 2,3 Prozent p.a..

Angewohnheit Nr. 5

Selbstbindung!

Wer um Angewohnheit Nr. 1 weiß, der weiß auch, wie schwer es ist, Versuchungen wie Herdentrieb, Framing und kurzfristigem Denken zu widerstehen. Sich selbst austricksen ist daher gefragt. „Für den Anleger bieten sich drei Arten der Selbstbindung an: 1. Die Aufteilung der Kapitalanlage in die verschiedenen Anlagegattungen sollte unter strategischen langfristigen Aspekten erfolgen. 2. Dabei gilt generell: Niemals alle Eier in einen Korb legen – also diversifizieren. 3. Regelmäßig investieren.“Zur Aufteilung der Anlagegattungen empfehle ich eine einfache Rechnung: „100 – x , d. h. 100 – Lebensalter. Eine heute 50-jährige Anlegerin käme damit auf eine Aktienquote von 50 Prozent.“ Die drei Effekte Diversifikationseffekt, Durchschnittskosteneffekt („regelmäßige Einzahlungen gleichbleibender Beiträge in einen Sparplan führen dazu, dass die Fonds zu unterschiedlichen Kursen gekauft werden“) und Zinseszinseffekt („Wer über längere Zeiträume anspart, kann vom Zinseszinseffekt profitieren, wenn er Ausschüttungen einfach wieder reinvestiert“) sollten sich Anleger unbedingt zu Eigen machen. 

Angewohnheit Nr. 6

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

„Billionen Euro an Geldvermögen schlummern laut den Zahlen der Deutschen Bundesbank auf Sparbüchern und in Bankeinlagen. Dabei ist der Anlagehorizont verbunden mit dem Zinseszinsfaktor eine der entscheidendsten Komponenten für den Anlageerfolg“. „Beispiel: Ein Anleger möchte zum Renteneintritt über 1.000.000 Euro verfügen. Wenn er sehr früh damit beginnt und 45 Jahre Zeit hat, reicht es, wenn er bei einer angenommen durchschnittlichen Rendite von 6,5 % jeden Monat 328,63 Euro einzahlt. Hat er nur noch 20 Jahre Zeit, müsste er jeden Monat 2.085,00 Euro zurücklegen.“ Eine Rendite von angenommen 6,5 Prozent sei mit dem Sparbuch aber kaum zu erreichen.

Angewohnheit Nr. 7

Auf aktives Management setzen

„Passives Management bildet die Welt von gestern ab“. Wer auf aktives Management setze, setze auf die Erfahrung der Profis und auf eine zusätzliche Rendite. Passive Investitionen könnten hingegen dazu führen, dass einige Branchen genau dann einen großen Anteil des Depots ausmachen, wenn man sie am wenigsten haben möchte.